0 Heilige Sage. 1 Zur Zeit der Erschaffung der Erde gab es nichts. 2 Es war keine Sonne, es war dunkel. 3 Nur zwei Männer mit ihren Weibern waren vorhanden. 4 Dann hatten die einen von ihnen eine Tochter, die anderen wieder einen Sohn. 5 Ob sie so eine lange oder kurze Zeit lebten, eines Tages sagte der eine Mann: "Heda, Kamerad, jetzt so zu leben ist schlecht. Wie werden von nun an unsere auf der Erde wohnenden Menschen im Dunkel leben? Lass uns nun unsere Kinder schicken, deine Tochter mag sich als Sonne begeben, ich wieder sende meinen Sohn als Mond. Jetzt vor ihrem Weggang müssen sie in sehr gute Kleider gekleidet werden." 6 Dann sagte der andere: "Wirklich, es ist ja gut so. Dann lange im Dunkel wie werden wir leben?" 7 Darauf sagten wieder ihre Frauen: "Sehr wohl würden wir sie schicken, (aber) wie werden wir sie nun senden, es ist ja an einen so fernen Platz sehr hoch." 8 Dann sagten sie: "num befiehlt sie wohl irgendwie." 9 Dann während sie so sprechen, trat von draussen ein Mann in das Zelt hinein, sagte: "Ihr Jungen, was sagtet ihr, was spracht ihr?" 10 Darauf sagten sie: "Nein, wir haben keine sehr grosse Sache gesagt. Wir wollen unsere Kinder schicken, dann lange auf der dunklen Erde können wir nicht leben, dann doch von nun an wie werden die auf der Erde wohnenden Menschen im Dunkel leben?" 11 Danach sagte der Mann: "Heda, was für eine grosse Angelegenheit ist dies, ich schicke sie sogleich!" 12 Dann sagte der Mann: "Na, mögen sie hinausgehen!" 13 Dann führten sie die Kinder hinaus. 14 Der Mann blies sie einmal an, die Kinder flogen als Lerchen auf. 15 Dann legten sie sich schlafen. 16 Am Morgen, nachdem sie aufgestanden waren, war ein solches Sonnenlicht gekommen, dass jeder Staub der Erde, alles sichtbar ist. 17 Dann am Abend wieder kam Mondlicht, ebenso ist Licht. 18 Nachdem sie einige Zeit gelebt haben, sagten sie: "Jetzt haben sich dort unsere Kinder verheiratet, der Mond ist ein Mann geworden, das Weib wieder ist eine Frau geworden." 19 Dann während sie so leben, sagten sie: "Nun lass uns für uns einen Schamanen suchen, damit erfragte, wie unsere Kinder leben!" 20 Dann begannen sie einen Schamanen zu suchen. 21 Darauf fanden sie einen Schamanen. 22 Dann begannen sie den Schamanen zu halten. 23 Ihr Schamane begab sich drei Wegstrecken zu fahren. 24 Dann irgendwann hielt er an. 25 Darauf sagte er: "Nun haben eure Kinder schon eine Tochter bekommen." 26 Da freuten sie sich, alle klatschten in die Hände, sagten: "Nun werden ja unsere Kinder während der Lebenszeit zusammen leben." 27 Dann sagte der Schamane: "Ich will mich jetzt begeben, um die Tochter eurer Kinder zu meinem Weibe zu nehmen." 28 Darauf sagten sie: "So ist es gut, dann werden wir ja auch gut das Kind unserer Kinder sehen." 29 Dann begab sich der Schamane mit seiner Zaubertrommel auf den Mond. 30 Er kam auf dem Monde an. 31 Zum Monde sagte er: "Ich kam jetzt eure Tochter zu nehmen, dort eure Väter und eure Mütter rufen eure Tochter." 32 Darauf sagte der Mond: "Wenn unsere Tochter notwendig wäre, hätten sie uns nicht hierher geschickt; unser Kind geben wir nicht. Du wieder lebe die Lebenszeit hier bei mir! Von nun an mögen dich die auf der Erde wohnenden Menschen hier sehen, mögen sagen: der Mann, welcher ausging, die Tochter von Sonne und Mond zu nehmen, blieb dort festhaften." 33 Dann begannen sie da zu leben.