2 Eine Frau und ein Mann leben zu zweit. 3 Hinaus wandern sie zwei nicht, sie leben im Haus. 4 Zu einer Zeit wurde von der Frau die Tür geöffnet. 5 "Was für ein Tag ist oder was?" sagt der Mann. 6 Die Frau sagt: "Dies ist in Richtung des Zieles [zum Schiessen dem] Russen, dem Ostjaken [gutes] Wetter usw. 7 Fisch[e]-Tier[e] warum fängst du nicht? 8 Man muß Fisch[e]-Tier[e] fangen. 9 Mann, geh irgendwelche Fisch[e], Tier[e] fangen!" 10 Der Mann begann sich zu gürten. 11 Der Mann ging [weg]. 12 Er wanderte, er wanderte. Er legte eine Fischreuse ins Wasser. 13 Er kam (gelangte) nach Hause. Die Frau sagt: "Hast du die Fischreuse ins Wasser gelegt?" 14 "Ich habe sie ins Wasser gelegt." 15 Die Nacht übernachteten sie zwei. 16 Die Frau sagt: "Geh, die Fischreuse zu betrachten!" 17 Der Mann ging. 18 Er wanderte, er wanderte. 19 Der Mann gelangte nach Hause. 20 "Hast du in der Reuse Fisch[e] gefangen?" 21 "Ich habe gefangen." 22 "Blieb[en] die Fisch[e] dort oder nicht" sagt die Frau. 23 "Alle brachte ich nach Hause. 24 Viel Fisch wurde gefangen." 25 "Man muß noch die Fischreuse ins Wasser legen", sagt die Frau. 26 Der Mann geht noch, die Fischreuse ins Wasser zu legen. 27 Er ging. Er gelangte dorthin. Er begann, die Fischreuse ins Wasser zu legen. 28 Er legte die Fischreuse ins Wasser. 29 Er gelangte nach Hause. 30 Die Frau sagt: "Hast du die Fischreuse ins Wasser gelegt?" 31 "Ich habe sie ins Wasser gelegt." 32 Die Nacht übernachteten die zwei. 33 Am Morgen sagt die Frau: "Geh die Fischreuse zu betrachten!" 34 Der Mann ging, um die Fischreuse zu betrachten. 35 Er ging, die Fischreuse zog er hinauf. Fisch[e] wurden gefangen, Kaulbarsch wurde gefangen, Hecht wurde gefangen, Barsch wurde gefangen. 36 Er gelangte nach Hause. 37 "Hast du Fisch[e] gefangen?" 38 "Ich habe gefangen." 39 Die Frau und der Mann haben einen Sohn gehabt. 40 Sie zwei erziehen ihren Sohn. 41 Zu einer Zeit wurde er zu einem erwachsenen [wörtl.: großen] Mann. 42 "Vater, du sei zu Hause, ich wandere [umher]." 43 Der Sohn ging, um Tier[e], Fisch[e] zu fangen. 44 Er wanderte, er wanderte, er gelangte nach Hause. 45 "Hast du Tier[e] getötet?" 46 "Ich habe getötet!" 47 "Nach Hause hast du sie gebracht." 48 "Nein, nach Hause brachte ich sie nicht, sie blieben dort auf dem Boden." 49 "Wann holst du sie nach Hause?" 50 "Morgen gehe ich, um sie nach Hause zu bringen." 51 Er ging. 52 Er wanderte, er wanderte, er gelangte nach Hause. 53 Nach Hause brachte er sie. 54 Er tötete Rentier[e] und er tötete Elch[e]. 55 Sein Vater sagt: "Noch, Sohn, wohin gehst du?" 56 "Tier[e] fangen gehe ich." 57 Der Sohn wanderte, wanderte, er gelangte nach Hause. 58 Sein Vater sagt: "Hast du Tier[e] getötet?" 59 "Ich habe getötet." 60 "Was für Tier[e] tötetest du?" 61 "Ich tötete Eichhörnchen." 62 "Wie viele tötetest du?" 63 "Das Maß von hundert tötete ich." 64 "Wanderst du weit umher?" 65 "Ich wandere weit umher." 66 Die Mutter begann, krank zu sein. 67 Der Vater sagt: "Geh nicht [weg], Sohn, deine Mutter begann, krank zu zein." 68 Die Frau sagt: "Geh nicht [weg], Sohn, ich bin sehr krank geworden." 69 Der Sohn ging nicht [weg], er bleibt [wörtl.: ist] zu Hause. 70 Es wurde Abend. Abends starb die Mutter. 71 Der Mann sagt: "Man muß deine Mutter begraben." 72 Sie zwei gingen, um eine Erdvertiefung zu graben. 73 Die Frau umzugürten [d. h. zur Beerdigung anzukleiden] begann der Mann. 74 Ihrer beider Sohn weint. 75 Sie zwei gingen, um zu begraben. 76 Um begraben zu werden wurde die Frau gebracht. 77 Die zwei begruben die Frau. 78 Zu einer Zeit sagt sein Sohn. "Vater, wie leben wir zwei?" 79 "Sohn, man muß dir eine Frau nehmen." 80 "Vater, was geben wir [hin]? 81 Ware gibt es [in unserem Besitz] nicht." 82 Der Vater sagt: "Geld geben wir." 83 Der Sohn sagt: "Wie viel zu geben ist nötig." 84 "Dreihundert Rubel zu geben ist nötig." 85 Der Mann öffnete (auf) eine kleine hölzerne Kiste. 86 In der kleinen hölzernen Kiste ist viel Geld. 87 Dreihundert Rubel gab er, um eine Frau zu nehmen (kaufen). 88 Der Sohn ging, um eine Frau zu suchen. 89 Er ging zwei Tage, er ging drei Tage, er gelangte dorthin zu einem Mann [, der] Töchter [hatte]. 90 Er fragte: "Eine Tochter gibst du mir?" 91 "Ich gebe [eine]." 92 "Was [für einen] Brautpreis verlangst du?" 93 "Dreihundert Rubel verlange ich." 94 Er gab dreihundert Rubel. 95 Ein Mädchen wurde ihm gegeben. 96 Man muß heimwärts gehen. 97 Er ging nach Hause. Er brachte seine Frau. 98 Er gelangte nach Hause. 99 "Vater, ich nahm (kaufte) eine Frau." 100 "Was [für einen] Bratpreis gabst du?" 101 "Ich gab dreihundert Rubel, ich nahm eine flinke Frau." 102 Sie begannen zu leben. 103 Die Frau arbeitet [eig. Arbeit zu arbeiten] flink, äußerst flink. 104 Sie leben, lange [Zeit], kurze [Zeit] leben sie. Es wurde Sommer. 105 Man muß Fisch[e] fangen. 106 Der Mann mit seinem Sohn gingen zu zweit, das Zugnetz zu ziehen. 107 Sie wanderten zu zweit umher, sie fingen Fisch[e]. Sie gingen heimwärts. 108 "Frau, man muß Fisch[e] bearbeiten, zu in der Sonne getrockneter Plötze muß man sie bearbeiten." 109 Beim Russen, beim Ostjaken gibt es eine Schuld. 110 Die Fisch[e] wurden aufgearbeitet. 111 "Geht zu zweit noch Fisch[e] fangen!" 112 Die zwei gingen. 113 Sie wanderten [umher], sie wanderten [umher]. Sie gelangten nach Hause. 114 Sie zwei fingen keinen Fisch. 115 "Womit kaufen wir Brot?" 116 "Mit in der Sonne getrockneter Plötze kaufen wir", sagt der Mann. 117 Dem Kaufmann wurde in der Sonne getrocknete Plötze gegeben. 118 Mehl wurde gekauft. 119 Nach Hause wurde es befördert. 120 Die Frau sagt: "Habt ihr zwei Mehl gekauft?" 121 "Es ist gekauft." 122 Zu einer Zeit sagt der Mann: "Sohn, ich bin krank geworden." 123 Er wurde sehr krank. 124 Zwei Tage war der Mann krank, drei Tage war er krank. 125 Der Mann starb. Der Sohn blieb allein. 126 "Frau, man muß den Mann begraben." 127 Sie zwei bringen ihn, um zu begraben. 128 Er wurde begraben. 129 "Man muß einen starken Mann suchen. 130 Es gibt keinen stärkeren Mann als ich." 131 Er ging. 132 Er gelangte in die Stadt des Gott-Fürsten. 133 Zu was für einem Haus gelangte er. 134 Er gelangte zu Kampfball stossenden Leuten. 135 Er begann zu spielen. 136 Der [von] seinem Fuß getroffene Mann stirbt. 137 Der Fürst vernahm, was für ein starker Mann angekommen ist. 138 Er wurde vom Fürsten dorthin gerufen. 139 "Hast du viel Kraft?" 140 "Ich habe einige." 141 "Tausend Töpfe hebst du [mit] einer Hand auf?" 142 "Mit zwei Händen, wenn ich zugefaßt habe, hebe ich zweitausend Töpfe auf." 143 Vom Fürsten wurde befohlen aufzuheben. "Hebe zweitausend Töpfe mit zwei Händen auf!" 144 Zweitausend Töpfe hob er auf. 145 Der Fürst schaut dorthin. 146 Er schreitet, er ging [weg]. Zweitausend Töpfe brachte er. 147 Nieder legt er (sie?). 148 Vom Fürsten wurde er dorthin gerufen. 149 "Du, was für eine Art starker Mann bist du!" 150 "Hast du einen starken Mann von meinem Maße?" 151 Der Fürst sagt. "Ich habe keinen. 152 Du, welches Landes Mann bist du?" 153 "Ich bin deines Landes Mann." 154 "Noch was zu machen kamst du hierher?" 155 "Ich kam, um einen starken Mann zu suchen." 156 "Was für einen starken Mann zu suchen kamst du! 157 Ich habe keinen starken Mann." 158 "Sieben russische Ellen dick wie ein Haus auf einen Finger setze [etwas]!" 159 Er setzte ein Haus auf einen Finger. 160 Damit schreitet er. 161 In eine andere Grube wurde jenes Haus gesetzt. 162 Der Fürst schaut dorthin. 163 Vom Fürsten wurde er dorthin gerufen. 164 "Bei mir zu leben hast du Lust? 165 Du bist ein äußerst starker Mann. 166 Vielleicht (?) kommt der Feind. 167 Zu jener Zeit ist mir ein starker Mann nötig." 168 "Ich werde [hier] leben." 169 An diesem Tag sagt der Fürst. "Starker Mann, bau mir eine Kirche." 170 "In welcher Zeit ist es nötig zu bauen [eig. machen]?" 171 "In einer Stunde zu bauen ist nötig." 172 "Wohin [ist sie zu] bauen?" 173 "Dorthin bauen." 174 Er ging, um zu bauen. 175 Er begann zu bauen. 176 Er baute eine Stunde lang. 177 "Hast du eine Kirche gebaut?" 178 "Ich habe [sie] gebaut." 179 Vom Fürsten wird sie betrachtet: eine gute Kirche. 180 "Noch außer diesem, was für eine Tat vollbringst du?" 181 "Was für eine Tat vollbringe ich? 182 [Nach] Gold graben will ich." 183 "Wie hoch ist die Erde?" 184 Der Fürst sagt: "Sie ist." 185 Er ging. Um ihm zu zeigen wurde er [hin]geführt. 186 Er begann die Erde zu graben. 187 Er grub, er grub. Zu einer Zeit fand er Gold. 188 Es (der Himmel) wurde dunkel. 189 Er grub den [ganzen] Tag. 190 Abends wurde er vom Fürsten gerufen. 191 "Hast du Gold gefunden?" 192 "Ich habe gefunden." 193 "Hast du viel gefunden?" 194 "Vier-fünf Pfund." 195 Der Fürst sagt: "An jener Stelle, deines Wissens, ist noch Gold." 196 "Ich weiß es nicht." 197 "Ich denke, vielleicht gibt es noch." 198 "Noch morgen gehe ich [dorthin]." 199 Am folgenden Tag ging er noch[mals]. 200 Er grub die Erde, er grub, er grub, den Tag lang grub er. 201 Er fand noch irgendetwas aus einem Stückchen. 202 Vom Fürsten wurde er noch dorthingerufen. 203 "Hast du Gold gefunden?" 204 "Ich habe aus irgendwelchem Stückchen gefunden." 205 "Gibt es noch deines Wissens?" 206 "Woher weiß ich es, ich weiß es nicht. 207 Mir [wörtl. mich], Gott-Fürst, bestimmst du heimzugehen? 208 Es ist nötig, in mein von mir bewohntes Land zu gehen." 209 Der Fürst sagt: "Ein Jahr lang gehst du dorthin oder nicht?" 210 "Jahr lang gehe ich." 211 Er ging heimwärts. 212 Ein Jahr [lang] ging er, er ging, er gelangte heim. 213 Er wird von der Frau gefragt. "Gingst du zum Fürsten?" 214 "Ich ging." 215 "Was für eine Tat vollbrachtest du?" 216 "Ich grub die Erde." 217 "Weshalb grubst du die Erde?" 218 "Ich suchte Gold." 219 "Fandest du?" 220 "Ich fand." 221 "Ruft er dich nicht noch dorthin?" 222 "Nein, ich, Frau, habe Lust in diesem Lande Gold zu graben." 223 Die Frau sagt: "Mann, in diesem Lande gibt es kein Gold." 224 Sie leben zu zweit. 225 Die Frau sagt. "Irgendwelche Tier[e], Fisch[e] fangen ist nötig." 226 Tier[e], Fisch[e] zu fangen ging der Mann, die Frau blieb zu Hause. 227 Er wanderte, er wanderte, er tötete irgendwelche Hechtlein. 228 Er gelangte heim. 229 Die Frau sagt: "Hast du Fisch[e] getötet?" 230 "Irgendwelche Hechtlein habe ich getötet." 231 Sie leben zu zweit zu Hause. Auch in irgendeine Ecke wandert er nicht. 232 Hinaus geraten sie zwei. 233 Speise gibt es genügend. 234 Sie zwei leben doch, sie zwei leben doch. 235 Zu einer Zeit wurde der Mann alt. 236 Die Frau sagt: "Tier[e], Fisch[e] fangen kamst du ohne Maß. 237 Ein Kind haben wir nicht. 238 Von wem werden wir ernährt. 239 Das Wetter wird regnerisch, die Mundöffnung entlang wirst du von Regentropfen befallen, iß sie auf! 240 Das Wetter wird im Winter schneeig, [dann] wird dein Mund von Schnee befallen, iß es auf! 241 Speise ist nicht nötig." 242 Dann leben sie zwei so. 243 Vorwärts geht er nicht. 244 Zu einer Zeit gelangte zu ihnen zweien ein Bär. 245 Der Bär trat ins Haus hinein. 246 "Frau, diesen Bären muß man (ab)töten." 247 Der Mann nahm die Axt, die Frau hat das Messer genommen. 248 Der Bär steht neben dem Feuer. 249 Vom Man wurde er mit der Axt gehauen, von der Frau mit dem Messer gestochen. 250 Der Bär fiel um. 251 Abzuhäuten begannen die zwei ihn. 252 Sie häuteten ihn ab. 253 Jenes Bären Fleisch zu essen begannen sie. 254 Sie zwei essen, sie essen, sie essen. 255 Eine Woche aßen sie zwei, oder zwei Wochen aßen sie. 256 Zu einer Zeit endete das Bärenfleisch. 257 "Frau, noch was essen wir zwei." 258 Die Frau sagt: "Speise gibt es nicht. 259 Legen wir zwei uns hin, um zu krepieren." 260 Um zu krepieren lagen sie zwei [dort]. 261 Sie liegen. 262 Der Mann sagt. "Ich wurde hungrig." 263 Die Frau sagt: "Auch ich wurde hungrig." 264 "Was essen wir zwei?" 265 "Speise gibt es nicht." 266 Sie zwei liegen von Tag zu Tag [da]. Sie liegen weiter. 267 Zu einer Zeit sieht die Frau: der Mann starb. 268 Die Frau liegt allein. 269 Einen Tag oder zwei Tage lag sie. 270 Auch die Frau starb.