2 Eine Frau und ihr Mann leben zu zweit. 3 Der Mann sagt: "Ein Boot zu machen ist nötig. 4 Um Holz [für ein] Boot [wörtl. Boot-Holz] zu suchen gehe ich." 5 Der Mann ging um Boot-Holz zu suchen. 6 Er ging, er ging, im Wald fand er einen dicken Baum. 7 Vom Mann wurde der mit der Axt niedergehauen. 8 Der Mann verfertigt ein Boot. 9 Er arbeitete, er arbeitete, die Axt wurde stumpf. 10 Der Mann nahm von seiner Seite einen Wetzstein auf. 11 Die Axt schliff er. 12 Das Boot weiter zu verfertigen begann er. 13 Das Boot machte er, machte er, abend wurde der Himmel dunkel. 14 Der Mann ging heimwärts. 15 Er gelangte heim. 16 Die Frau sagt: "Boot-Holz hast du gefunden?" 17 "Ich habe gefunden." 18 "Hast du den Boot-Baum gefällt?" 19 "Ich habe gefällt." 20 "Ist dein Boot fertig geworden?" 21 "Nein, es ist nicht fertig geworden. 22 Ich habe ein wenig gearbeitet, es blieb dort. 23 Morgen, [nachdem] es hell [wörtl. zum Morgen] geworden ist, gehe ich noch hin, um das Boot zu machen." 24 Er ging. 25 Dorthin gelangte er. 26 Seine Kehle trocknete aus. 27 Wasser zu suchen begann er. 28 Er wanderte. 29 Er wanderte; an einer Stelle fand er ein kleines Flüßchen. 30 Um Wasser zu trinken, legte er sich auf den Bauch. 31 Aus dem Wasser wurde er von etwas ergriffen. 32 Den Bart entlang wurde er naß. 33 "Hast du zu Hause einen Sohn?" 34 "Ich habe [einen]." 35 "Hast du eine Tochter?" 36 "Ich habe [eine]." 37 "Deinen Sohn schicke mir morgen, dein Sohn ist mir nötig." 38 "Ich schicke ihn." 39 Der Mann ging nach Hause, er gelangte heim. 40 Seiner Frau sagt er: "Im Wasser wurde ich von etwas ergriffen". 41 "Mann, was schickst du dorthin." 42 "Meinen Sohn schicke ich morgen dorthin." 43 Am folgenden Tag schickte er seinen Sohn dorthin. 44 "Sohn, mein Wetzstein ist dort geblieben." 45 Der Sohn ging dorthin. 46 Dorthin nahe ging er. 47 Dieser große Mann sitzt dort. 48 Er gelangte dorthin, dort wurde er vom großen Mann ergriffen. 49 "Dein Vater hat mir ein Mädchen versprochen." 50 "Was für ein Mädchen? 51 Mein Vater hat keine Tochter. 52 Meines Vaters Wetzstein [ist] hier, du gib ihn mir." 53 "Komm auch morgen!" 54 Jener Knabe ging heim zu seinem Vater, er gelangte heim. 55 "Meinen Wetzstein, Sohn, hast du ihn mir gebracht?" 56 Der Sohn sagt: "Vom großen Mann wird er nicht gegeben. 57 Er hatte ihn in seiner Hand. 58 Morgen [ihn] zu geben sagte er." 59 "Am nächsten Tag geht man dorthin um Kameradschaft zu schließen. 60 "[Als] Kameraden wen bringen wir?" 61 Der Knabe sagt: "Den Bären bringen wir, den Wolf bringen wir, weiterhin den Fuchs bringen wir noch, des weiteren den Hasen bringen wir, des weiteren den Vielfraß bringen wir." 62 Vom Vater wurde der Sohn am folgenden Tag geschickt, um den Wetzstein zu suchen. 63 Seine Mutter sagt: "Sohn, geh zu Pferde!" 64 Von seiner Mutter wurde ein Pferd gebracht. 65 Der Sohn ging zu Pferde. 66 Bei seinem Gehen an einer Stelle sieht er: ein Bär kommt. 67 Der Bär gelangte nahe. 68 "Sohn der Frau und des Mannes, bringst du mich nicht [mit]?" 69 "Ich bringe [dich mit]." 70 Auf einmal [wörtl.: zu einer Zeit] bei seinem Gehen sieht er: Der Wolf kommt. 71 "Bringst du mich mit?" 72 "Ich bringe [dich mit]." 73 Auf einmal bei seinem Gehen sieht er: der Fuchs kommt. 74 Der Fuchs gelangte nahe. 75 "Sohn der Frau und des Mannes, bringst du mich nicht [mit]?" 76 "Ich bringe [dich]." 77 Er brachte den Fuchs. 78 Er ging, er ging, auf einmal fand er einen Hasen. 79 Der Hase sagt: "Bringst du mich nicht [mit]?" 80 "Ich bring [dich]." Er brachte ihn. 81 Er ging, er ging. 82 An einer Stelle fand er einen Vielfraß. 83 Der Vielfraß sagt. "Bringst du mich nicht [mit]?" 84 "Ich bringe [dich]." 85 Er brachte den Vielfraß mit. 86 Er ging, er ging, an einer Stelle im (Inneren des) Wald[es] fand er ein Haus. 87 Er gelangte zum Haus. 88 Er trat hinein. 89 Im Haus ist eine alte Frau. 90 Jene alte Frau hakt einen bleiernen Topf an. 91 "Laß jene deine Tiere zu mir einkehren!" 92 Dorthin läßt er sie einkehren. 93 Der Bär kehrte dort(hin) ein, der Wolf kehrte dort(hin) ein, der Fuchs kehrte dort(hin) ein, der Hase kehrte dort(hin) ein, danach kehrte der Vielfraß ein. 94 Von dort ging er allein. 95 Er ging, er ging, zu einer Zeit danach ist ein Gerücht zu vernehmen. 96 Eine alte Frau kommt von da. 97 "Du, wohin gehst du?" 98 "Ich gehe, um Tiere zu fangen." 99 Zur Zeit, als die Frau nahe gelangte, kletterte er auf den Gipfel eines Baumes. 100 Die Frau sieht keine Fichte, um auf den Baum zu klettern. 101 Der Sagenheld sitzt auf dem Gipfel des Baumes. 102 Die alte Frau sagt: "Ich töte dich!" 103 "Wie tötest du mich? 104 Ich sitze auf dem Gipfel eines Baumes." 105 Die alte Frau begann, auf der Erde den Baum mit der Axt zu fällen. 106 Die Frau fällt den Baum, sie fällt [ihn]. 107 Die Frau ermüdet. 108 Der Sagenheld sagt: "Du, Frau, warum willst du mich töten." 109 "Ich will dich wegen deiner Wölfe töten." 110 "Frau, meine Wölfe rufe ich hierher." 111 Die Frau sagt: "Ich fälle den Baum auch dann!" 112 Jenen Mann zu töten, begann sie. 113 "Meine Wölfe, kommt hierher!" 114 Obzwar er ruft, ihr Kommen gibt es nicht. 115 Zu einer Zeit hört der Bär: ihres Helden Schrei erschallt. 116 Der Bär sagt: "Gehen wir! 117 Unseres Helden Schrei erschallt!" 118 Aus dem Haus stürzten sie heraus. 119 Ihres Helden Spur entlang gingen sie. 120 Sie gingen, sie gingen. 121 Auf einmal gelangten sie nahe. 122 Sie sehen: Eine alte Frau fällt einen Baum, sie sehen: ihr Held sitzt auf dem Gipfel jenes Baumes. 123 Jene Wölfe zerstampfen ganz die Frau, sie zerbeißen sie; sie töteten die Frau ganz und gar. 124 Der Sagenheld ist vom Gipfel des Baumes heruntergestiegen. 125 "Mich habt ihr gerettet (< aufgenommen). 126 Es sei euch gedankt. 127 Gehen wir in das Haus!" 128 Der Bär ging mit ihm, der Wolf ging mit ihm. 129 Der Fuchs und der Hase gingen mit ihm, der Vielfraß ging mit ihm. 130 Sie gingen in das Haus zurück. 131 Im Haus sitzt eine alte Frau. 132 "Meine Wölfe hast du neulich hier [bei dir] behalten." 133 "Wann gehst du heimwärts?" sagt die Frau. 134 "Morgen werde ich heimwärts gehen." 135 Am Morgen ist er heimwärts gegangen. 136 Wo er den Bären gefunden hat, verabschiedeten sie sich vom [wörtl.: mit dem] Bären [d.h. der Sagenheld und der Bär]. 137 Von dort ging er, ging er. 138 Wo er den Wolf gefunden hat, verabschiedeten sie sich vom [wörtl.: mit dem] Wolf. 139 Von dort ging er. 140 An einer Stelle, wo er den Fuchs gefunden hat, verabschiedeten sie sich vom [wörtl.: mit dem] Fuchs. 141 Von dort ging der Fuchs. 142 Wo er den Hasen gefunden hat, dort verabschiedeten sie sich vom [wörtl.: mit dem] Hasen. 143 Von dort ging noch der Hase. 144 Sie gingen mit dem Vielfraß zu zweit. 145 Wo er den Vielfraß gefunden hat, verabschiedeten sie sich vom [wörtl.: mit dem] Vielfraß. 146 Der Vielfraß ging von dort. 147 Danach fing er an allein [zu gehen], allein heimwärts geht er. 148 Er ging, er ging. 149 Auf einmal gelangte er heim. 150 "Söhnchen, du gelangtest heim?" 151 "Vater, heim gelangte ich." 152 "Was für eine Angelegenheit sahst du?" 153 "Mit mir wanderte der Bär, der Wolf wanderte mit mir, der Fuchs wanderte mit mir, der Hase wanderte mit mir, der Vielfraß wanderte mit mir. 154 Auf den Baumgipfel zu [??] fliegen [und dort] getötet zu werden wurde ich gezwungen [wörtl. gemacht]. 155 "Von dort wie wurdest du [normal] lebend?" 156 "Vom Bären wurde ich lebendig gemacht, vom Wolf wurde ich lebendig gemacht, vom Fuchs wurde ich lebendig gemacht, vom Hasen wurde ich lebendig gemacht, vom Vielfraß wurde ich lebendig gemacht. 157 Ich kam oft zu einer bösen Stelle. 158 Von jenen Tieren wurde ich lebendig gemacht. 159 Wir alle waren sechs Mann." 160 "Sohn, wundere dich noch nicht!" sagt der Mann. 161 Seine Mutter sagt: "Söhnchen, wundere dich nicht!" 162 Sie lebten zu Hause. 163 "Es ist nötig irgendeine Gefährtin zu suchen." 164 "Sie, Söhnchen, woher ist sie zu suchen? 165 An jener Seite des Meeres, jenseits ist die Stadt des Gott-Kaisers. 166 Sohn, von dort mußt du eine Frau nehmen, aus der Stadt des Gott-Kaisers. 167 In der Stadt des Gott-Kaisers lebt der Stadt-Fürst, der Dorf-Fürst-Alte. 168 Der Stadt-Fürst, Dorf-Fürst-Alte hat drei Töchter. 169 Von dort die eine Tochter mußt du nehmen." 170 "Sie sind reiche Leute. 171 Wir haben nichts, um ihm zu geben. 172 Von dort womit kaufen wir?" sagt der Mann. 173 Sein Sohn sagt: "Ich fange einen guten Fuchs." 174 Sein Sohn fängt einen guten Fuchs. 175 "Dem Stadt-Fürst, dem Dorf-Fürst-Alten muß dieser gute Fuchs gebracht werden. 176 Vielleicht gibt er eine Tochter für diesen guten Fuchs." 177 "Wie leben wir allein. 178 Zu einer Zeit ist es nötig dorthin zu gehen." 179 Sie leben allein. Zu einer Zeit sagt der Sohn: "Vater und Mutter, gehen wir dorthin!" 180 Sie gingen dorthin. 181 Sie gelangten zum Stadt-Fürst, Dorf-Fürst-Alten. 182 "Stadt-Fürst-Dorf-Fürst-Alter, gibst du [mir] nicht eine Tochter?" 183 "Was habt ihr mir gebracht?" 184 "Dir haben wir einen guten Fuchs gebracht." 185 "Hierher bringet ihn, um zu sehen!" 186 Vom Sohn wurde der Fuchs hereingeholt. 187 "Hier ist der dir gebrachte Fuchs!" 188 Dem Alten gab er ihn hin. 189 Vom Stadt-Fürst-Dorf-Fürst-Alten wird er betrachtet. 190 Er wurde betrachtet, vom Alten wurde er auf ein Kissen gelegt. 191 Der Alte sitzt wortlos. 192 Er sitzt, den Kopf herunterlassend. 193 Auf einmal hob [?? E. V.] er seinen Kopf hoch. 194 "Um diesen Fuchs - unnötig wo er gemacht wird, - gebe ich eine Tochter", sagt der Stadt-Fürst, Dorf-Fürst-Alte. 195 Er gab die eine hin. 196 Sie gingen heim. 197 Sie gelangten heim. 198 Dort lebten sie. 199 Jener Mann mit seinem Sohn Fisch[e], Tier[e] zu fangen wandern sie zu zweit. 200 Tier[e] fingen sie zwei, Fisch[e] fingen sie zwei. 201 Im See. 202 Einmal sagt der Mann: "An eine fremde Stelle gehen muß man." 203 Sie gingen, sie gingen, sie gelangten in ein Dorf. 204 "In diesem Dorf ist der Ostjaken-Mann zu Hause?" 205 "Er ist [hier zu Hause]." 206 "Wie viele Männer leben in diesem Dorf?" 207 Eine Frau kam aus dem Haus heraus, sie sagt: "In diesem Haus leben drei Männer. 208 Ein Mann ging, um dem Russen, dem Ostjaken Fisch[e] zu geben, ein Mann ging, um dem Russen, dem Ostjaken Tier[e] zu geben, ein Mann ging, um den Russen, den Ostjaken zu töten, zu essen. 209 Seid (ihr) hier bis zur Ankunft der Leute." 210 Sie begannen dort zu leben. 211 Auf einmal sind die drei Männer heimgelangt. 212 "Wohin wandertet ihr?" 213 Der eine Mann sagt: "Dem Russen, dem Ostjaken Fisch[e], zu geben wanderte ich." 214 Ein Mann wird noch gefragt: "Wohin wandertest du?" 215 "Dem Russen, dem Ostjaken Tier[e], zu geben wanderte ich." 216 Noch einen Mann fragt er: "Du, wohin wandertest du?" 217 "Den Russen, den Ostjaken zu töten, zu essen wanderte ich." 218 "Von wem wurde dir befohlen ihn zu essen?" 219 "Vom Himmel wurde befohlen, von der Erde wurde befohlen. 220 [Sie zu] essen." 221 "Warum ißt du sie?" 222 "Vom Himmel wurde so befohlen. 223 Auf der Erde wird der Russe, der Ostjake allzu viel. 224 Der Russe, der Ostjake, wie leben sie weiter? 225 Den Russen, den Ostjaken ißt du, der Russe, der Ostjake, wie lebt er auf der Erde? 226 Wie leben sie [wörtl.: lebt er]? 227 An diesem Tag kommt ein kleines Kind auf die Welt, 228 an diesem Tag stirbt ein Mann. Auf der Erde ist der Russe, der Ostjake gleichviel [?? E. V.]. 229 Das alte Volk muß sterben." 230 Sie leben am See. Jedoch leben sie, jedoch leben sie. 231 Auf einmal sagt dem Alten jener Mann: "Ich fresse dich. 232 Du wurdest von Gott mir bestimmt." 233 Während seines Sitzens kerbte er rückwärts eine Scharte, [sic! E. V.] er starb. 234 Von jenem Mann wurde er gegessen. 235 Allein die Frau blieb zurück. 236 Die alte Frau starb. 237 Der Knabe blieb allein mit seiner Frau. 238 Sein Vater, seine Mutter sind gestorben. 239 Jener Knabe hat zu gehen, sich umzugürten begonnen. 240 Von jenem Mann werden die beiden nicht losgelassen. 241 "Wie läßt du uns beide nicht los." 242 "Von Gott wurdet ihr beide mir bestimmt. 243 Ein Jahr oder zwei lebet!" 244 Auf einmal sagt jener Mann: "Hundert Jahre lebten sie zwei." 245 "Deine Frau fresse ich (auf)." 246 Die Frau geht oben. 247 Während des Gehens fiel die Frau hin. 248 Der Mann sagt: "Frau, steh auf!" 249 Die Frau macht keinen Laut. 250 Der Mann stand auf. 251 Dorthin ging er, um die Frau zu töten. 252 Jenem Mann sagt er: "Meine Frau hast du gegessen?" 253 "Ich habe sie gegessen." 254 "Ich habe keine Lust hier zu leben, meinen Vater, meine Mutter, beide hast du gegessen, danach hast du meine Frau gegessen." 255 "Wie, hier zu leben hast du keine Lust. 256 Von Gott wurdest du mir bestimmt." 257 "Wie wurde dir von Gott so befohlen?" 258 "Du hast hundert Jahre gelebt." 259 Auf einmal sagt jener Mann: "Ich fresse dich noch." 260 "Nein, ich habe keine Lust, von dir gefressen zu werden." 261 Er ging zu Gott. 262 Er gelangte zu Gott. 263 "Warum hast du befohlen den Russen, den Ostjaken zu essen?" sagt er Gott. 264 Gott sagt: "Den Russen, den Ostjaken bestimme ich so. 265 Rufe ihn nur herunter." 266 Er rief ihn herunter. 267 Auf der Erde gelangte der Krankheitsgeist dorthin. 268 "Wie sagt dir noch mein Vater?" 269 "Auch irgendwas ruf herunter!" 270 Während seines Sitzens starb er. Er wurde vom Krankheitsgeist gefressen.